Referenzprojekt

Swisstopo

Marktanalyse

Die Bundesverwaltung und viele bundesnahe Organisationen arbeiten mit räumlichen Daten, sogenannte Geodaten und -dienste. Die gesetzliche Grundlage ist in den jeweiligen Fachgesetzen verankert. Zudem unterstehen Geobasisdaten dem Geoinformationsgesetz (GeoIG, SR 510.62). Dieses bezweckt die Daten für eine breite Nutzung nachhaltig, aktuell, rasch, einfach und in der erforderlichen Qualität und zu angemessenen Kosten zur Verfügung zu stellen. Dazu benötig die Bundesverwaltung eine GIS-Standard-Software, die als bundesweite Unternehmensplattform eingesetzt werden kann. Heute ist dies ArcGIS der Firma ESRI. Die Marktstudie sollte aufzeigen, ob es alternative Produkte gäbe und mit welchen Konsequenzen bei einem Produktwechsel zu rechnen wäre.

Als zentrales Organ für Beschaffung und Verwaltung von IT-Produkten der zivilen Verwaltung ist das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL der Auftraggeber der Marktanalyse GIS Bund, welche BENNETT BILL von Oktober 2017 bis November 2018 in Zusammenarbeit mit der GKG Arbeitsgruppe GIS Strategie sowie der swisstopo ausführen durfte.

Die Bundesverwaltung und bundesnahe Organisationen erfassen, bearbeiten und publizieren Geodaten und -dienste in vielfältiger Weise und auf unterschiedlichen Infrastrukturen. Sie setzen unterschiedliche Geoinformationssysteme (GIS) zur Verarbeitung von Geodaten ein. Die Produktelandschaft ist historisch gewachsen und uneinheitlich. Die Departemente des Bundes beschaffen GIS-Produkte in der Regel unabhängig voneinander. Es wurden diverse Lizenz- und Wartungsverträge im Umfang von rund 10 Mio. Schweizer Franken im letzten Jahrzehnt abgeschlossen. In den nächsten Jahren stehen weitere Beschaffungen im Umfang von mehreren Millionen Schweizer Franken an. 

Zur Erfüllung des gesetzlichen Auftrags braucht es eine bundesweit koordinierte GIS Strategie sowie einheitliche Standards und Technologien. Mit der Strategie «A034 HighEndGIS» legte die Bundesverwaltung 2013 das Standardeinsatzgebiet sowie die zum Einsatz kommenden Produkte fest. Als Lösungsansatz wurde die GIS-Unternehmens-Plattform in der Strategie festgeschrieben. Diese wird wie folgt definiert: ein zentralisiertes, komponentenbasiertes, skalierbares Client Server System zur Erfassung, Haltung und Pflege von räumlichen Daten. Die Einsatzbereiche sind Geodatenbanken, GIS-Server, Workstation-GIS sowie Feld-GIS.

Das Koordinationsorgan für Geoinformation des Bundes (GKG) ist für die strategische Steuerung zuständig. Das Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Bereich Koordination, Geoinformation und Services (KOGIS) ist verantwortlich für die Umsetzung der Strategie.

Aus technischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Sicht besteht das Bedürfnis, sämtliche Lizenz-, Support- und Wartungskosten der GIS-Unternehmens-Plattform zu einheitlichen Konditionen mittels Rahmenverträgen zu beschaffen. Aus der Vereinheitlichung, Bündelung sowie der Bereinigung von Währungsdifferenzen sind folgende Vorteile zu erwarten: 

  • Senkung der Lizenz-, Support- und Wartungskosten und Beschaffungsaufwand

  • Kompatibilität, Austauschbarkeit und Weitergabe von Lizenzen (Software – Management)

  • Vereinfachter Austausch von Geodaten unter den Behörden

  • Wiederverwendbarkeit von Softwareentwicklungen

  • Vereinfachung beim Betrieb von GIS betreffend die Prozesse und Know-How

 

Mit der Marktstudie sind die folgenden Fragen zu klären:

  • gibt es technisch alternative Produkte einer GIS-Unternehmens-Plattform für die Bundesverwaltung zu ArcGIS der Firma ESRI? 

  • Ist ein Dual- oder Multisourcing Ansatz im GIS-Umfeld tauglich, was sind die technischen Vor- und Nachteile, mit welchen Mehrkosten ist zu rechnen?

  • Wie hoch sind die bereinigten Investitionskosten pro GIS-Teilbereich insgesamt?

  • welche Konsequenzen verursacht ein allfälliger Produktewechsel und wäre ein solcher verhältnismässig? 

  • Welche Entscheide für die künftigen Beschaffungen von GIS-Unternehmens-Plattformen werden getroffen und welche Massnahmen werden in welchem Zeitraum umgesetzt?

 

Die Ergebnisse der Marktanalyse dienten BENNETT BILL im Jahr 2019 dazu, die freihändige Beschaffung der ArcGIS Lizenzen der kommenden Jahre für die Bundesverwaltung zu begründen.

Auftraggeber

Das Bundesamt für Landestopografie swisstopo ist das Geoinformationszentrum der Schweiz. Swisstopo liefert die Grundlagen für die Vermessung der Schweiz, erhebet die Landschaft und den Untergrund und dokumentieren sie über die Zeit. Mit swisstopo kann jeder Standort in der Schweiz zentimetergenau bestimmt werden. Damit erfüllt swisstopo eine Bundesaufgabe.

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Leistungen

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Karen Bennett
+41 34 408 00 01
karen.bennett@bennettbill.ch