Leistungsbereich

Lösungen zur Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip, bei welchem die Nutzung von Ressourcen zur Deckung des Bedarfs so vorgenommen wird, dass die natürliche Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme bewahrt bleibt. Die beteiligten Systeme können ein bestimmtes Mass an Ressourcennutzung dauerhaft aushalten ohne Schaden zu nehmen. Das Prinzip wurde zuerst in der Forstwirtschaft angewendet: im Wald ist nur so viel Holz zu schlagen wie permanent nachwächst. Als in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkannt wurde, dass alle Rohstoffe und Energievorräte auf der Welt auszugehen drohen, ging der Gebrauch des Begriffs auf den Umgang mit allen Ressourcen über.

Environment Social Governance (ESG)

Soziale und ökologische Unternehmensführung ist eine gemeinsame Verantwortung, die alle betrifft. Evaluiert wird das Mass der unternehmerischen Sozialverantwortung – der freiwillige Beitrag der Wirtschaft und der öffentlichen Hand zu einer nachhaltigen Entwicklung, über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Damit verknüpft sich idealerweise auch eine verantwortungsbewusste unternehmerische Haltung bei den getätigten Investitionen und Beschaffungen. Ein wesentlicher Faktor ist das Tätigkeitsfeld des Unternehmens. Umweltschutz gemessen an Kriterien wie CO2-Emissionen, Anteil erneuerbarer Energien, Umweltmanagement oder Einhaltung von Umweltrichtlinien spielt im Energiesektor eine grössere Rolle als im reinen Dienstleistungsbereich. Hier überwiegen die sozialen Kriterien wie Humankapital, Produkthaftung, Anti-Diskriminierungsrichtlinien oder die Fluktuationsrate der Belegschaft. In allen Unternehmen sollte jedoch bei der Nachhaltigkeitsbewertung auf die Qualität der Unternehmensführung geachtet werden. Konkrete Aspekte sind Richtlinien zur Vermeidung von Korruption, Unabhängigkeit des Vorstands, Programme für interne Hinweisgeber („Whistleblower“) oder die Unterzeichnung und Einhaltung von international anerkannter Nachhaltigkeitsstandards wie z.B. UN PRI der Vereinten Nationen. Gemessen wird dies häufig mittels der ESG-Kriterien oder anhand des Social Return on Investment (SROI).

Nachhaltigkeit in der Beschaffung

Die Frage nach nachhaltiger Deckung des Bedarfs darf nicht am Kriterien-Workshop mit dem Einkauf zum ersten Mal gestellt werden, dann sind wir viel zu spät. Die Nachhaltigkeit in der Beschaffung beginnt bei der Bedarfsklärung. Zunächst stellt sich die Frage, ob die gesuchte Leistung bereits im Sinne von Environment Social Governance erbracht wird und sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, z.B. Arbeitsbedingungen und ausreichend? Oder möchte und kann der Bedarf mehr tun?

Die öffentliche Hand ist dazu angehalten, mehr zu tun: für die Umwelt, für die soziale und für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Dabei gilt es folgenden Grundsatz zu beachten: je länger Material in der Nutzung gehalten wird, je nachhaltiger verhalten wir uns. Dies führt zu den folgenden Überlegungen:

  1. Grundsatzfrage: brauchen wir die Produkte, gibt es Alternativen oder kann das Vorhandene repariert oder aufbereitet werden?

  2. Sind wir bereit, für langlebige, reparierbare und aufbereitbare Produkte mehr zu bezahlen?

  3. Wie können wir nachhaltig hergestellte Produkte identifizieren und diesen den Vorzug geben?

  4. Gibt es sinnvolle Zertifikate und Labels?

Bei Güterlieferungen oder gemischte Leistungen darf die Frage nach dem Deckungsmodell as a Service gestellt werden: können wir z.B. unsere Büromöbel im Nutzungsmodell für eine bestimmte Zeitdauer nutzen? Welche Kosten entstehen und welche entfallen, wie z.B. Reparatur, Ersatzteile, Lagerung und rechnet es sich über die geplante Nutzungsdauer? Können wir die Waren im Kreismodell beschaffen? Gibt es dazu bereits einen Markt? Hat der Nachfrager eine ausreichende Bedeutung für den Markt, dass die Anbieter über Kreislaufmodelle nachdenken wollen?

Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling! Es geht darum, die Nutzungsdauer von Material zu maximieren. Wie beschafft man langlebige, reparier- und aufbereitbare Produkte – speziell, wenn sie im Einkauf teurer sind oder der Markt sie nicht anbietet? Der Schlüssel dazu liegt in der Umkehr des Anreizes: wir kaufen nicht das Produkt, sondern beschaffen dessen Nutzung. Anbieter und Nutzer profitieren beide von der Langlebigkeit und die Total Cost of Ownership sinken. Der Anbieter kann seine Werkbank durch Dienstleistungen und Wiederaufbereitung verlängern. Der Nutzer muss sich nicht um den Unterhalt, den Service, die Entsorgung und den Wiederverkauf kümmern. Diese Kosten sind bereits in der Nutzung integriert.

Möchten Sie mehr über dieses Thema erfahren? Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.

Karen Bennett
+41 34 408 00 01
karen.bennett@bennettbill.ch

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